Sturmstart. Und trotzdem los.

Skagen - 02:30 Uhr, Windböen bis zu 70-80 km/h, Regen der von lins nach rechts über die Alubox des Dachzelts peitscht und der Wunsch bis zur Abfahrt der Fähre etwas Schlaf zu bekommen. Ein Plan B war schon längst Im Kopf, denn das Risiko bei starken Windböen, die dazu noch die Richtung wechseln - war mir ehrlich gesagt zu groß. "NASA-POWER-NAP" nennt man die kurze und intensive Schlafroutine, die heute ausnahmsweise herhalten muss. Doch der Drang wenigstens einmal beim Leuchtturm vorbeizuschauen war größer als die Müdigkeit. Schon beim Öffnen der Tür entstand ein Kampf zwischen den Gewalten des Windes und mir, denn der Druck auf die Tür verweigerte mir das Aussteigen in zwei Anläufen. Ein Foto - dachte ich - ich möchte doch nur ein Foto, den Beam des Leuchtfeuers einfrieren. Wer jetzt denkt - warum -, dem empfehle ich die Galerie untere diesem Betrag anzuschauen. Ich für meinen Teil halte fest: Es hat sich gelohnt, auch wenn das Stativ sich versucht in den Büschen zu verstecken, als es der Wind versucht drei Meter davonzutragen. Ein Leichtgewicht halt, nur gut - das die Kamera nicht schon oben aufgesetzt war. Gestärkt mit einem kleinen Becher Kaffee und einem Rosinenbrötchen ging es in das nahegelegene Hirtshals, wo die Fahre bereits alle Tore geöffnet hatte, um uns aufzunehmen. Uns - das waren unzählige Autos, Camper und Motorräder und als wenn ich ein Exot wäre stiegen einige aus und bestaunten das Dachzelt, das Kennzeichen und das "E" am Ende. Ich bin einige Monate zur See gefahren und behaupte mal seefest zu sein, aber davon gab  es nicht viele Personen an Bord. In vielen Gesichtern konnte ich die Umdrehungszahl des Magens ablesen und einige standen kurz vor dem Schleuderprogramm und was Fliehkräfte so anrichten ... genug davon. Mit einem Grinsen im Gesicht verließ ich die Fähre und muss zugeben, das ging schnell. Leider war dieses  Schiff nicht mit Ladesäulen ausgestattet. Ich hatte vor der Abfahrt mich extra noch einmal bei der Reederei erkundigt. Ich fand das sehr charmant mit 100% an den Start zu gehen. Eines fiel mir sofort auf dem Weg nach Lindesnes auf. Fast jedes dritte Fahrzeug war hier ein E-Auto. Interessant fand ich die Ladetankstellen, die ganz ähnlich wie die Tankstellen, die wir kennen aufgebaut sind. Gleich nebenan ein kleines Restaurant, wo die Ladepause mit leckeren Sach verkürzt wird. Tolles Konzept! Nach etwas über einer Stunde Fahrt bkn ich wenige Meter von dem Ort entfernt, den ich nur von Bildern aus dem Internet kannte und dann setzte schlagartig Gänsehaut ein. Eine schmale Straße führt zum Parkplatz des Leuchtturms Lindesnes und als sei es so arrangiert worden erhob sich bei der Anfahrt der Leuchtturm mittig der begrenzenden Gesteinswände. Der Camper-Parkplatz schon gut gefüllt hielt ich Ausschau noch einem optimalen Parkplatz. Bei mir geht es auch um das Erstellen von digitalem Content, also Fotos und Videos und da sollte die Location es schon in sich haben. Kaum hatte ich das Fahrzeug abgestellt zog es mich wie magnetsich auf den kleine. Berg zum Turm. Der Ausblick unbezahlbar, die Luft: salzhaltig und kalt. Ich stehe vor dem Turm und bin in meinem Element. Vergessen sind die Staus und das Erlebte vom Vortag. Auf dem Rückweg halte ich am Fuße des Leuchtturms in der Cafeteria an. Neben leckerem Kaffee (übriegns "free refill" - suche ich den Kontakt zur Museumsleiterin, die aber schon zuhause war. Ich wollte am darauffolgenden Tag einen kleinen Plausch halten und eine kleine Leinwand mit meinem Lieblingsturm übergeben. Die freundliche Mitarbeiterin macht es mir möglich - Treffen morgen um 11 Uhr am Leuchtturmwärterhaus! Nach kurzer Stärkung ging es dann gegen 21:30 Uhr nochmals auf den Berg, um das zu tun was so absolut mein Ding ist:Leuchttürme fotografieren!

Der 1.Tag in Norwegen ist beendet und das Dachzelt "roof´t".

Kommentar schreiben

Kommentare: 0