Die Planung ist nie abgeschlossen!

Man nehme sich ein DIN A3 Blatt Papier, eine Karte - egal ob digital oder aus dem Reiseführer, hat vorher auf Youtube alle Reisevideos analysiert und eine Idee wo es hingehen soll und - los geht´s. Schon immer wollte ich mit dem Auto eine Reise quer durch Norwegen erleben. Beruflich war ich schon oft in Norwegen, aber eher in der Nähe des Polarkreises. Südnorwegen kannte ich nur aus der Luft. Schön soll es sein - haben sie gesagt und viel zu sehen gäbe es auch. Der Reiz war gesetzt. In den ersten Planungen kreisten meine Gedanken noch um einen Camper, bis ich auf ein junges Unternehmen, gleich bei mir um die Ecke aufmerksam wurde. ROOFSPACE aus Achim - Hersteller und Vertreiber von Dachzelten. Aber nicht irgendwelchen Dachzelten, sondern Modellen, die ein anderes Konzept verfolgen, das mich mit dem ersten Besuch der Webseite und den ersten Vorführungen auf einer Camping-Messe in Oldenburg überzeugte. In der Halle gleich nebenan stand ein Fahrzeug, das meine Gedanken und die Möglichkeiten der Umsetzung in den Bann zog. Am Ende und da greife ich mal vor, wurde es kein ID BUZZ von Volkswagen, denn die Kommunikation hinsichtlich der Gewinnung eines Kooperationspartners gestaltete sich in der Halle noch optimistisch positiv. Tage später eher nüchtern und abgeklärt. Was dachte ich mir auch - die Autowelt wartet nur auf mich - einen "Normalo", der weder Camper noch Besitzer eines Elektroflitzers ist. Ich muss allerdings sagen, dass die Autohäuser umdenken müssen. Einen alteingefleischten Verbrenner-Fahrer binnen einer 60-minütigen Probefahrt zu gewinnen bezeichnen ich als realitätsfremd und utopisch. Ich habe da so meine Erfahrungen gemacht. Diskussionen im Freundeskreis und in den Medien hinsichtlich der Elektromobilität ließen regelmäßig den Blutdruck steigen. Bei diesem Thema scheinen sich wirklich die Geister zu scheiden, wenn es zusätzlich noch um den wohlverdienten Urlaub geht. Urlaubsreisen in den Süden, im Sommer oder Winter werden in die Kategorie "Mondlandung 2.0" einsortiert. Vollgetankt min. 1000 km, Hamburg - Tirol: 950 km - um 05:00 Uhr losfahren, kurze Rast in Schweinfurt auf der Hälfte der Strecke, schnell das Gesäß durchlüften und weiter geht´s, denn die Ausgabe der Sportgeräte schließt um 17:00 Uhr. Tag 1 des Urlaubs endet im Vollstress und jetzt spielen wir in Gedanken den gleichen Trip mit einem Elektroauto durch. Bei mittlerer Reichweite wird der Vater bereits ab Hannover nervös, denn der Bordcomputer scheint den Verbrauch des vollbeladenen Autos erst ab Hannover so richtig in seinen Vorberechnungen einbezogen zu haben. Ja - und die lassen nichts Gutes erahnen. Das Vertrauen in die Kapazität sinkt nicht nur bei Temperaturschwankungen, wie heute - wo die Quecksilbersäule die 3°C nicht überschreitet. Das beim gestrigen Spaziergang, das eigene Telefon in der Außentasche der Jacke plötzlich an Akkuschwäche erkrankte, schob man dezent mit einem Achselzucken zur Seite. Warum sollte es auch einen Zusammenhang geben. Auch ohne Leistungskurs Physik hätte man dieses Phänomen erklären können. Ich könnte in diesem Stil und einem von Emotionen gespeisten Antrieb weiterschreiben, aber zurück zur Planung und meinem Projekt. Noch auf der Messe in Oldenburg traf ich die Entscheidung. Vollelektrisch soll es in den Norden gehen. Neues entdecken! Jaja mögen aufmerksame Lesende jetzt sagen. Norwegen hat eines der bestausgebautesten Ladesäulennetze in Europa. Stimmt! Darum geht es aber nicht. Das ein solches Netz Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Transition ist - eine Binse. Die Planung konnte nun beginnen, doch zuvor mussten noch diverse Parameter bestimmt werden. Mehr dazu - im nächsten Blogeintrag.

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